Die Familie des früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi besteht aus seinen Töchtern Marina, Barbara, Eleonora und seinen Söhnen Pier Silvio und Luigi sowie Berlusconis Bruder Paolo Berlusconi. Die Familie besitzt eine Vielzahl von Beteiligungen von bedeutenden Unternehmen, insbesondere in den Bereichen Medien, Finanzen und Sport - vornehmlich in Italien, Spanien und Deutschland. Kanalisiert werden diese Beteiligungen über die Medienholding MediaForEurope (MFE), an welcher die Familie Berlusconi 50,002% der Stimmen über ihre zentrale Holdinggesellschaft Fininvest besitzt und damit die MFE beherrscht. Die MFE hält 100 Prozent der Anteile der italienischen Mediaset und der spanischen Grupo Audiovisual Mediaset España Comunicación, wie auch 26,58 Prozent der Anteile der in Deutschland beheimateten ProSiebenSat.1 Media. Über die MFE ist die Familie mittelbar an einer Vielzahl weiterer Unternehmen in verschiedensten Bereichen und Industrien beteiligt.
Weitere Beteiligungen werden ebenfalls über die Fininvest, die zentrale Holdinggesellschaft der Familie Berlusconi, verwaltet. Sie hält bedeutende Beteiligungen in verschiedenen Branchen, einschließlich Medien, Verlagswesen, Finanzen und Versicherungen in mehreren europäischen Ländern. Darunter ist etwa die Banca Mediolanum, ein Unternehmen, das im Bereich Retail Banking, Versicherungswesen und Vermögensverwaltung tätig. Ebenso zu erwähnen ist Arnoldo Mondadori Editore, eine italienische Verlagsgruppe und der größte Buchverlag Italiens, der aus rund 50 Gesellschaften besteht. Durch ihre Unternehmungen besitzt die Familie Berlusconi erheblichen Einfluss in verschiedenen Schlüsselindustrien.
Zentrale Figur in der Familie war Silvio Berlusconi (1936-2023), ein einflussreicher Geschäftsmann und Politiker, der dreimal das Amt des Premierministers von Italien bekleidete. Er gründete die Familienholding Fininvest. Berlusconi war bekannt für seinen erheblichen Einfluss auf die italienische Medienlandschaft und Politik, wobei seine Karriere sowohl von großem Erfolg als auch von zahlreichen Kontroversen und Eklats geprägt war. Der 2023 verstorbene Familienpatriarch gründete ferner die politische Partei Forza Italia, die von 1994 bis 2009 bestand. Sie wurde während ihrer ganzen Existenz von Silvio Berlusconi geführt und war stark auf dessen Person ausgerichtet. Dreimal führte Berlusconi sie die Regierung jeweils in Mitte-rechts-Koalitionen: von 1994 bis 1996, von 2001 bis 2006 und ab 2008. Formal hat die heute in Italien existente Partei Forza Italia - bis auf den Namen - nichts mit Berlusconis Partei gemein. Sie ging hervor aus der Partei Il Popolo della Libertà. Der Name soll an die Erfolge Berlusconis langjähriger Vorgängerpartei Forza Italia anknüpfen. Berlusconi selbst war zu Lebzeiten eine einflussreiche und kontroverse Figur in der italienischen und europäischen Politik und Medienlandschaft. In Erinnerung bleiben vor allem seine Affären und Skandale, darunter die berühmt-berüchtigten "Bunga-Bunga-Partys". Seine Kinder versuchen knapp ein Jahr nach seinem Tod an den wirtschaftlichen Erfolg des Familien-Patriarchen anzuknüpfen.