Der Postillon

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Der Postillon startete 2008 auf der eigenen Website, setzte aber von Beginn an konsequent auf die Verbreitung von Inhalten auf den sozialen Medien. Die konsequente Verbreitung über Netzwerke wie Facebook, Twitter (X), YouTube und später Instagram, WhatsApp und TikTok verschaffte der Satiremarke eine Reichweite, die in Spitzenzeiten klassische Nachrichtenportale übertraf. 
Thematisch dominieren politische, gesellschaftliche und mediale Absurditäten, zugespitzt im Stil von Zeitungsredaktionen, wobei das erklärte Ziel die pointierte Entlarvung von Missständen und der satirische Kommentar zum Zeitgeschehen ist. Der Postillon bezieht sich in seiner Satire nicht nur auf das politische Geschehen an sich, sondern auch auf die mediale Präsentation dessen. So sind im Sommer 2025 auch zunehmend per KI-Bildgenerierung erstelle Beiträge auf den Kanälen zu finden, welche den Trend von Falschnachrichten und KI-Nutzung zur Informationsbeschaffung karikieren.Teil der Strategie des Postillon ist es, gezielt in den Austausch mit der Community zu treten – so etwa, wenn Nutzer, Prominente oder Politiker Satire für Realität halten, worauf Postillon teils spitz und öffentlichkeitswirksam reagiert.


Gründer Stefan Sichermann ist gelernter Journalist und war vor der Eigenständigkeit mit dem Postillon in der Werbebranche aktiv. Er steuert als Geschäftsführer, Herausgeber und Chefredakteur die Seite quasi alleine, beschäftigt jedoch ein kleines Team von festen und freien Autoren, wobei Erlöse aus Werbung, Buchverkauf und Merchandise stammen. Im Oktober 2025 startete der Postillon eine Printauflage mit einer Stärke von 25.000 Auflagen im Monat. 


Der Postillon hat keine dezidierte politische Ausrichtung, findet jedoch starke Resonanz in einem gebildeten und politisch interessierten Umfeld mit seiner Mischung aus politischer Satire und Medienkritik. Stefan Sichermann selbst hat sich in Interviews als “ziemlich links” eingeordnet. Sein Interesse an anderen Medienorganisationen bleibt distanziert, auch Werbung von Großunternehmen wie der Deutschen Bank oder der CSU lehnt er ab, was er explizit mit Unabhängigkeit begründet.

Wichtige Fakten

Social Media Accounts
PlatformUser NameUser HandleFollowersFollowingLikesViews
youtubeDer Postillon@Der_Postillon296,00066,295,770
facebookDer Postillon@DerPostillon2,800,00082,670,434
facebookFaktillon - das Faktenportal des Postillon@Faktillon489,6982604,099
instagramDer Postillon@realpostillon1,500,00019
tiktokDer Postillon@der_postillon178,800183,100,000
xDer Postillon@Der_Postillon1,400,000149
whatsappDer Postillon@Der Postillon338,000
telegramDer Postillon@postillon_satire4,371
Daten öffentlich verfügbar
Eigentümerdaten sind leicht aus anderen Quellen verfügbar, z. B. öffentliche Register etc.
LanguageDeutsch
Gründungsjahr2008

Das Online-Portal des Postillon wurde 2008 von Stefan Sichermann gegründet. Die erste Präsenz auf sozialen Medien war 2010 auf Twitter/X und Facebook, danach folgten 2012 YouTube und 2024 auch TikTok.

Ownership

Einzelne Eigentümer

Fakten

Topics Covered / Focus AreasDer Postillon ist ein Satire-Medium, das aktuelle gesellschaftliche und politische Themen humoristisch und kritisch kommentiert. Es macht sich dem Format traditioneller Zeitungen zu Nutze, um aktuelle Geschehnisse in Gesellschaft und Politik zu kommentieren. Ziel ist möglichst nah an dem Auftritt eines vertrauenswürdigen Mediums zu sein, um subversives Momentum durch absurde oder subversive Schlagzeilen zu erzeugen. Eine weitere vom Sichermann betriebene Seite ist der Faktillon, welche bekannte “Fakten” und Unnützes-Wissen-Kanäle in den sozialen Medien ad absurdum führt, indem informativ anmutende Bilder und Infografiken mit Nonsens-Informationen veröffentlicht werden.
Views / Values / Political StancesDer Postillon hat keine offiziellen politischen Standpunkte. Der Erfinder Stefan Sichermann betont, dass alle Texte „dreist zusammengelogen“ und somit bewusst satirisch sind. Alle relevanten politischen Parteien und Figuren des öffentlichen Diskurses werden gleichermaßen mit Beiträgen bedacht. Der Postillon sieht seine Aufgabe darin, mit Reichweite gesellschaftliche Debatten zu befeuern, nicht unbedingt durch direkte politische Einflussnahme.
Mode of DeliveryDer Postillon macht sich die Merkmale von traditionellen Medien für seine Satire zu Nutze. In seinen Bildformaten auf Instagram, Twitter/X und Facebook ist meist eine Schlagzeile als Aufmacher zu sehen, daneben das Postillon Logo oder ein Verweis zur Webseite. Manche Videos nutzen professionelle Filmtechniken, die Charakteristiken von Reportagen aufweisen, während andere in “News Anchor”-Formaten produziert wurden. Auf TikTok gibt es auch eigens produziertes Format, in dem ein vermeintlicher Reporter die Nutzer direkt adressiert. Es sind auch zunehmend KI-generierte Bilder und Videos auf den Kanälen des Postillons zu finden, welche die absurden Schlagzeilen des Mediums unterstützen sollen.
ReputationDer Postillon ist das mit Abstand größte Satireportal in der deutschen Medienlandschaft und wurde mit mehreren renommierten Auszeichnungen geehrt, darunter dem Grimme Online Award 2013. Das Medium selbst erfährt selten Kritik, da seine Inhalte als Satire klar zu erkennen sind, dennoch werden Posts hin und wieder als anstandslos bezeichnet, etwa mit Posts über Menschen mit Behinderung oder das Attentat auf Charlie Kirk. Kritik entsteht hauptsächlich durch die Verwischung der Grenzen zwischen Satire und echten Nachrichten, wenn Postillon-Artikel ungeprüft von anderen Medien übernommen oder von Politikern als authentisch wahrgenommen werden.
Target AudienceDie Zielgruppe des Postillon besteht primär aus einem digital affinen Publikum im Alter von etwa 20 bis 45 Jahren, das Interesse an politischen und gesellschaftlichen Themen hat und satirische Darstellungsformen schätzt. Laut Gründer Stefan Sichermann sind die Leser überwiegend links-liberal eingestellt, da das linke politische Spektrum generell empfänglicher für Satire sei, während rechte Leser häufig die satirische Absicht nicht erkennen oder ablehnen.
Part of Network or CampaignDer Postillon ist nicht Teil eines größeren Netzwerks. Die große Präsenz auf den sozialen Medien sowie die fünf Millionen monatlichen Aufrufe der Webseite machen es aber mittlerweile auch zu einem der erfolgreichsten deutschen Webangebote, das in seiner Reichweite viele traditionelle Medien übertrifft.
Cross-Posting & FriendsDer Postillon nimmt keine aktiven Cross-Postings vor. Personen, die beim Postillon zu sehen sind, sind in der Regel bei diesem angestellt - wie etwa Thieß Neubert in seiner Rolle als Postillon24 Nachrichtensprecher. Zum Teil engagiert der Postillon Schauspieler für seine Beiträge. In der Vergangenheit hat der Postillon Inhalte für öffentliche Radiostationen geliefert – wie etwa für den NDR Jugendsender N-Joy oder Bayern 3. Dabei kam Kritik auf, dass diese nicht ausreichend gekennzeichnet sind.
Endorsements & RecognitionsAbgesehen von Auszeichnungen, die Daniel Sichermann und der Postillon zu Beginn seiner Arbeit erhalten haben, hat der Postillon keine Verbindung zu staatlichen Institutionen. Es passiert hin und wieder, dass öffentliche Figuren, wie etwa die damalige AfD-Vorsitzende Beatrix von Storch im Jahre 2016, Beiträge vom Postillon teilen, da sie diese nicht als Satire erkannt wurden.
Business ModelDer Postillon finanziert sich hauptsächlich über Werbeeinnahmen, Merchandise und Abonnements, welche über die Webseite der Veröffentlichung betrieben werden. Alle auf den sozialen Medien geteilten Inhalte des Postillon verweisen in einem Link auf diese Webseite. Mit über fünf Millionen Web-Aufrufen ist der Postillon stärker als die meisten regionalen Tageszeitungen, wie etwa den Stuttgarter Nachrichten, die Freie Presse oder die Frankfurter Neue Rundschau. Auch betreibt der Postillon eine eigene App. Seit Oktober 2025 erscheint der Postillon auch in Printversion mit rund 4.000 Abonnenten deutschlandweit.
Einnahmen (Finanzdaten / Optional) (or Einnahmen depending on company/media context)Fehlende Daten