Achtung Reichelt!
Achtung, Reichelt! ist ein politisches Talk- und Meinungsformat, das von dem ehemaligen Bild-Chefredakteur Julian Reichelt moderiert wird. Zum Start des Formats war die erste eigene Sendung von Reichelt seit seinem Ausscheiden bei Bild. Inzwischen bildet dieses Format eines der Herzstücke der rechtspopulistischen Medienplattform Nius. Seine Sendung erscheint mehrmals wöchentlich auf YouTube und der Webseite von Nius sowie weiteren digitalen Plattformen und versteht sich als zugespitztes konservatives Gegenangebot zu etablierten Medien. Inhaltlich kombiniert das Format Reichelts persönliche Kommentare zum politischen Zeitgeschehen mit Interviews und Diskussionen, häufig im Ton provokant, bewusst kontrovers und rechtskonservativ.
Mit seiner Mischung aus direkter Sprache, scharfen politischen Kommentaren und zugespitzten Thesen polarisiert das Format stark: Kritiker werfen Reichelt rechten Populismus und Vereinfachung vor, während Anhänger seine unkonventionelle, oppositionelle Haltung gegenüber klassischen Medien schätzen.
Julian Reichelt war bis 2021 Vorsitzender der Chefredaktion der Bild, Deutschlands auflagenstärkster Boulevardzeitung. Seine Amtszeit endete abrupt, nachdem Vorwürfe zu Machtmissbrauch und unangemessenem Verhalten zu seinem Rückzug bei Axel Springer führten. Reichelt nutzte anschließend seine Medienerfahrung zur Gründung der Rome Medien GmbH, mit der er 2022 das Format Achtung, Reichelt! aufbaute.
Seit 2023 wurden mehreren Formate, die im Netzwerk um Achtung, Reichelt! und Rome Medien GmbH unter Regie von Julian Reichelt entwickelt wurden, Schritt für Schritt der VIUS SE & Co KGaA übertragen. Die VIUS SE ist die operative Gesellschaft hinter der Plattform Nius mit Formaten wie Achtung, Reichelt! im gemischten Stil einer Nachrichtenseite, mit Interview- und Talkshow-Formaten und starker Präsenz in den sozialen Medien.
Im Jahr 2025 wurde die Rome Medien GmbH mit der VIUS SE & Co. KGaA. verschmolzen und somit ist nun auch Achtung, Reichelt! eine Sendung von VIUS.
Wichtige Fakten
| Social Media Accounts | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Platform | User Name | User Handle | Followers | Following | Likes | Views |
 | Achtung, Reichelt! | @AchtungReichelt | 540,000 | 244,353,831 | ||
 | achtung, reichelt! | @achtung_reichelt | 68,900 | 8 | 1,200,000 | |
 | Achtung, Reichelt! | @achtung.reichelt | 97,600 | 42 | ||
 | Achtung, Reichelt | @Achtung, Reichelt | 37,685 | |||
 | Achtung, Reichelt! | @Achtung, Reichelt! | 23,102 | |||
| Daten öffentlich verfügbar | Eigentümerdaten sind leicht aus anderen Quellen verfügbar, z. B. öffentliche Register etc. |
|---|---|
| Language | Deutsch |
| Gründungsjahr | 2022 Mit dem jetzigen Format “Achtung, Reichelt!” ging Julian Reichelt 2022 auf YouTube online. Mit seinem persönlichen Profil trat Julian Reichelt 2009 Twitter (heute X) bei. Damals war er noch als Reporter für Bild aktiv. Seine Online-Präsenz hat sich über die Jahre auf verschiedene Profile erweitert. |
Ownership
| Einzelne Eigentümer | |
|---|---|
| Group / Individual Owner |
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Fakten
| Topics Covered / Focus Areas | Das Format von Julian Reichelt beschäftigt sich in einem weiten Spektrum mit Themen im Bereich Migration, Wirtschaft, Politik, Kriminalität, Medien und Identitätspolitik. Achtung, Reichelt! orientiert sich dabei an tagesaktuellen Geschehnissen, fasst diese auf und kommentiert sie durch stark meinungsjournalistisch geprägte 20-minütige Videoformate. Dabei ist der geografische Fokus Deutschland; auch internationale Themen und Geschehnisse werden immer mit Bezug auf Deutschland kommentiert. |
|---|---|
| Views / Values / Political Stances | Die politische Ausrichtung des Formats ist weit rechtspopulistisch zu verorten – sowohl gesellschafts- als auch wirtschaftspolitisch. Achtung, Reichelt! ist ein migrationskritisches Format, welches gegen einige Minderheiten aufwiegelt, immer wieder Positionen vom rechten Rand auffasst und diese lautstark vervielfältigt. LGBTQI-Themen werden in diffamierendem Ton kommentiert, der Klimawandel in seinem Ausmaß und Folgen geleugnet und die öffentlich-rechtlichen Sender in ihrer vermeintlich linkslastigen Berichterstattung kritisiert. Wirtschaftspolitische Themen sind immer wieder Teil des Formats, in denen Inflation, Arbeitslosigkeit, Deindustrialisierung und wirtschaftlicher Abstieg behandelt werden. |
| Mode of Delivery | Achtung, Reichelt! wird in längeren Videoformaten im Stil von Nachrichtensendungen produziert. Diese erscheinen alle zwei bis drei Tage und werden anschließend in kleinen Clips zu bestimmten Themen und Aussagen mehrmals täglich vorzugsweise in Hochformat-Videos auf Instagram, TikTok, Telegram und Facebook noch mal publiziert. Der Ton ist dabei kalkuliert kontrovers, populistisch, boulevardesk und reißerisch bis apokalyptisch. |
| Reputation | Achtung, Reichelt! wird über weite Teile der Gesellschaft und des Medienspektrums hinweg kritisiert und als unseriös betrachtet. Die Berichterstattung ist stark meinungsgetrieben, reißerisch und insgesamt von einem düsteren Ton geprägt. Trotz dieser Reputation und Kritik gilt der Kanal als einflussreich, vor allem in rechtspopulistischen Kreisen, der AfD und dem rechtskonservativen Teilen der Unionspartei. So spielte die Berichterstattung von Achtung, Reichelt! (und Nius) eine maßgebliche Rolle in der Debatte um die Verfassungsrichterwahl der Kandidatin Brosius-Gersdorf und ihren schlussendlichen Rückzug. |
| Target Audience | Das Zielpublikum sind konservative bis rechte Teile der Gesellschaft in Deutschland, welche sich nicht (mehr) in ihren Ansichten von herkömmlichen privaten oder öffentlich-rechtlichen Medien vertreten fühlen. Nius selbst bezeichnet sich als „Stimme der Mehrheit“. Durch sein starkes Auftreten auf sozialen Medien und der Fixierung auf YouTube als zentraler Ort der Veröffentlichung und Publikation, ist Achtung,Reichelt! auch an junges Publikum gerichtet, aber nicht ausschließlich. |
| Part of Network or Campaign | Achtung, Reichelt! ist Teil von Nius, welches als Projekt und Idee auf Julian Reichelt zurückzuführen ist, ein alternatives rechtes Mediennetzwerk zu etablieren. Im Stil ähnelt es dem ehemaligen Format von Bild TV, einer Live-Stream-Nachrichtensendung von Bild, dessen ehemaliger Chefredakteur Julian Reichelt war und woher seine Expertise und wohl auch Kontakte kommen. Über die Verbindung zu Nius und der Betreibergesellschaft VIUS SE & Co. KGaA, dessen Besitzer Frank Gotthardt ist, bestehen zumindest durch Gotthardts Person Verbindungen zu den TV-Sendern des DRFs. Verbindungen ins konservative Lager um Finanzinvestor und VIUS-Eigner Frank Gotthardt zu Jens Spahn (CDU Fraktionschef) und Sebastian Kurz (ehemaliger österreichischer Bundeskanzler) zeigen auf ein weit verzweigtes, finanzstarkes und mächtiges Netzwerk zu Schlüsselfiguren in der Finanz-, Medien- und Politikwelt. |
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| Cross-Posting & Friends | Mit der Mission von Julian Reichelt, einen rechten Medienkonzern aufzubauen, ist sein Format redaktionell sowie durch die Konzernstruktur der VIUS und der Nius-Plattform mit anderen Sendungen, Programmen und Redakteuren stark verbunden. Maßgeblich stehen hier die anderen Nius-Formate Schuler, Fragen was ist! (@ralf-schuler) Gio unzensiert (@Giounzensiert) Kissler Kompakt (@Kissler-Kompakt), Real Talk mit Julius Böhm (@realtalk_juliusboehm). Diese Programme werden von Ralf Schuler, Giovanna Winterfeldt, Alexander Kissler und Julius Böhm moderiert – allesamt Teil von Nius. Die Programme ähneln sich in der politischen Ausrichtung zu Achtung, Reichelt!, werden erwähnt und teilweise auch mit ihren Inhalten eingespielt und beziehen sich auf ähnliche Art und Weise auf tagesaktuelle und gesellschaftspolitische Themen von einer rechtspopulistischen Perspektive. Die Form der Formate unterscheidet sich in der Zielgruppenansprache und Länge: Während Ralf Schuler und Alexander Kissler Journalisten mit langer Karriere bei Bild (Schuler) und anderen überregionalen Medien wie SZ, NZZ, FAZ (Kissler) sind, sprechen Julius Böhm und Giovanna Steinfeldt ein jüngeres Publikum an und sind eher Neulinge in der Medienbranche. |
| Endorsements & Recognitions | Achtung, Reichelt! ist über sein Format hinaus bekannt, vor allem durch die enge Verbindung mit Nius. So wurde Nius von der Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) mit anderen etablierten, linken Medien verglichen, und auch Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) kommentierte den Kanal. Zu Gast bei Reichelt war auch schon der Satiriker Florian Schröder. Durch seine Präsenz und Zentralität auf der Plattform ist Julian Reichelt als Person und sein Format weit über seine direkten Besucher und Abonnenten bekannt. |
| Business Model | Achtung, Reichelt! ist seit 2025 vollumfänglich ein Format der VIUS SE & Co. KGaA. Zuvor wurde es von der Rome Medien GmbH publiziert. Als Teil von VIUS und der Nius-Nachrichtenplattform wird es zum Teil durch Nius-Abonnements bezahlt. Durch einen Hackerangriff geleakte Nutzerdaten im Sommer 2025 zeigen allerdings, dass nur eine geringe Anzahl an Nutzern für Abonnements bezahlen. Daher ist davon auszugehen, dass ein Großteil der Betriebs-, Gehalts- und Investitionskosten aus Frank Gotthards Vermögen stammen. Eine Recherche der Zeit zufolge soll Gotthardt bis zu 50 Millionen Euro in den Sender investiert haben. Für das Finanzjahr 2023 wurde von der VIUS SE & Co. KGaA ein Fehlbetrag in von 13,4 Millionen Euro ausgewiesen. Dem Investigativportal Correctiv ist zu entnehmen, dass Gotthardt 9,4 Millionen Euro als Reserve zur Verfügung gestellt hat. |
|---|---|
| publishing_entity | VIUS SE & Co. KGaA |
| Einnahmen (Finanzdaten / Optional) (or Einnahmen depending on company/media context) | Fehlende Daten |