Der Spiegel

"Sagen, was ist", die Devise von Spiegel-Gründer Rudolf Augstein beschreibt den Anspruch, den der Spiegel an sich selbst hat. Dieser Leitspruch gilt als treibende Kraft der Redaktion. Das Nachrichten-Magazin steht seit mehr als 75 Jahren für investigativen Journalismus. 1947 erschien die erste Ausgabe, damals noch in Hannover. SPIEGEL-Journalismus zeichnet sich durch gründliche Recherche und verlässliche Qualität aus. Spiegel-Redakteure berichten unabhängig von politischen, wirtschaftlichen, weltanschaulichen, religiösen Interessen, sorgfältig und wahrhaftig.
Die rund 500-köpfige Redaktion deckt mit ihrer Berichterstattung Missstände auf, setzt Nachrichten, sorgt für Kontext in einer komplexen Welt und ist Taktgeber in der öffentlichen Diskussion. Sie steht für investigativen Journalismus. Reichweite und publizistischer Anspruch machen die Marke DER SPIEGEL in der deutschen Medienlandschaft zu einer Instanz, die großes Vertrauen genießt.
Zwei Jahre nach der Gründung des Spiegels veröffentlichte dieser sein Statut von 1949. Es stellt ein stabiles Fundament dar, auf dem das Nachrichten-Magazin seinen Ruf als Qualitätsmedium gründen konnte. Ende 2018 erschütterte der Fall Relotius die deutsche Medienlandschaft. Der Journalist Claas Relotius, ein bis zu diesem Zeitpunkt renommierter Spiegel-Reporter, wurde dabei ertappt, in zahlreichen seiner Artikel umfassende Angaben gefälscht bzw. erfunden zu haben. Dieser große journalistischen Skandal führte mit zur Erarbeitung der Spiegel-Standards im Jahr 2021. Sie gelten als Reaktion auf den Fall Relotius, zum anderen aber ebenso als eine zeitgemäße Rückbesinnung auf die Grundsätze, nach denen die Spiegel-Redaktion arbeitet. In einer Zeit, in der die Wahrhaftigkeit der Medien in Zweifel gezogen wird, sei dies wichtig, um den Qualitätsjournalismus zu verteidigen, heißt es beim Spiegel. Ebenso entwickelten Verlag und Redaktion Standards für stiftungsfinanzierte redaktionelle Projekte sowie Standards für Anzeigen, kommerzielle Partnerschaften und Drittmittel-Förderungen.
Der Spiegel hat heute rund 30 Redaktionsbüros in Deutschland und der Welt. Rund 60 Faktenprüferinnen und Faktenprüfer in der Dokumentation unterstützen zudem die Redaktionen der Spiegel-Gruppe bei der Recherche und prüfen fertige Artikel. Ihre Hauptaufgabe ist die Verifikation, das Fact-Checking. Die Spiegel-Dokumentation verantwortet außerdem Digas, die Pressedatenbank der Spiegel-Gruppe mit mehr als 100 Millionen Artikeln aus deutschen und internationalen Tages-, Wochen- und Monatszeitungen und -zeitschriften, aus Fachpresse und Agenturen. Täglich kommen nach Spiegel-Angaben mehr als 10.000 Artikel hinzu.
Die verkaufte Auflage des Spiegels liegt bei 695.004 Exemplaren (IVW 2023, inkl. E-Paper). Die wöchentliche Reichweite der Print-Ausgabe und ihres digitalen Pendants liegt bei über 12 Millionen Menschen.
Wenngleich Der Spiegel preisgekrönte Recherchen und Enthüllungen in seinen über 75-jährigen Geschichte hervorgebracht hat, so gab es einige epochale Ereignisse und Skandale, die Verlag und Redaktion nicht selten vor große Herausforderungen gestellt haben.
Neben dem Fall Relotius (2018) ist der wohl berühmteste Skandal, bei dem der Spiegel selbst im Zentrum stand, die Spiegel-Affäre von 1962. Der Skandal begann, als das Magazin einen Artikel veröffentlichte, der die Verteidigungsbereitschaft der Bundeswehr in Frage stellte. Dies führte zu Razzien in den Büros des Spiegel und zur Verhaftung mehrerer Redakteure, einschließlich des Herausgebers Rudolf Augstein. Der Vorwurf lautete auf Hochverrat. Die Affäre führte zu massiven Protesten und gilt als entscheidender Moment für die Pressefreiheit in Deutschland. 2013 berichtete der Spiegel ausführlich über die systematische Überwachung durch die NSA, basierend auf den Enthüllungen von Edward Snowden. Die Berichte sorgten weltweit für Aufsehen und trugen wesentlich zur Debatte über Privatsphäre und staatliche Überwachung.
Diese Skandale haben nicht nur die Geschichte des Magazins selbst geprägt, sondern ebenso weitreichende Diskussionen über Pressefreiheit, journalistische Ethik und die Rolle der Medien in der Gesellschaft angestoßen. Das Qualitätsmedium wird seinem Leitspruch, "sagen, was ist", durch derartige Veröffentlichungen immer wieder aufs Neue gerecht.
Wichtige Fakten
| Zuschaueranteil | 4.63% |
|---|---|
| Eigentumstyp | Private |
| Geografische Abdeckung | National |
| Inhaltstyp | Paid |
| Aktive Transparenz | Unternehmen/Kanal informiert proaktiv und umfassend über seine Eigentumsverhältnisse, Daten werden ständig aktualisiert und sind leicht überprüfbar |
Ownership
| Eigentumsstruktur | Der Spiegel wird herausgegeben von der SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG, welche wiederum zur Rudolf Augstein GmbH zählt. Über seine 100-prozentige Tochter, die RM Hamburg Holding GmbH, hält der internationale Medienkonzern Bertelsmann 25,5 Prozent der Anteile an der Spiegel-Gruppe. Hinter Bertelsmann steht die Familie Mohn. 24 Prozent der Anteile gehören der Familie Augstein, 50,5 Prozent werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verlags über eine Beteiligungsgesellschaft (Mitarbeiter-KG) gehalten. Diese ist demokratisch organisiert und wählt regelmäßig neue Vertreterinnen und Vertreter. |
|---|---|
| Stimmrechte | Die Struktur der Stimmrechte innerhalb der Spiegel-Gruppe ist einzigartig in der europäischen Medienlandschaft. Die Mehrheit der Stimmrechte wird von der Mitarbeiter-KG gehalten, die aus den Angestellten des Spiegels besteht. Dies bedeutet, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Magazins einen erheblichen Einfluss auf die Unternehmensentscheidungen haben. |
| Einzelne Eigentümer |
Medienunternehmen / Gruppen
Fakten
| Gründungsjahr | 1947 |
|---|---|
| Gründer |
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| CEO |
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| Chefredakteur |
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| Kontakt | SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG Ericusspitze 1 20457 Hamburg Germany spiegel@spiegel.de +49 (0)40 3007-0 www.spiegel.de |
| Einnahmen (Finanzdaten / Optional) (or Einnahmen depending on company/media context) | € 267.0 Mio. (2022) / USD 281.2 Mio. |
|---|---|
| Betriebsgewinn (in Mio. $) | € 49.9 Mio. (2022) /USD 52.54 Mio. |
| Werbung (in % der Gesamtfinanzierung) | € 31.0 Mio. (2021) / USD 32.6 Mio. |
| Marktanteil | Fehlende Daten |




